Effeldorf und seine geschichtlichen Wurzeln

Die ältesten Wurzeln Effeldorfs reichen weit hinter der Beurkundung von 1040 n.Chr. Vermutlich entstanden hier im Zuge der mainfränkischen-thüringischen Staatskolonisation im 7./8. Jht. die ersten Wohn- und Arbeitsstätten.

Mehr oder weniger zufällig taucht 1040 n. Chr. in einer Urkunde der Ortsname erstmals auf. Dem Kloster Kitzingen werden darin zu unrecht entzogene Güter in " Affaltracht" wieder zurückgegeben.

In den folgenden Jahrhunderten wird das Dorf immer wieder mit den unterschiedlichsten Namen in Schriftstücken genannt: Effeltrich, Effeltrach, Affeltrech, Effeltrech. Dabei geht es meistens darum, zu welchen Lehensherrn die Gebäude und Ländereien des Ortes gehören, für wen die Leute darin arbeiten und wer anderseits für ihr Wohl und Wehe zuständig ist: Das Kloster ST.Afra, die Castell, die Ritter von Bibergau, der Fürstbishof von Würzburg und noch einige mehr.

Im Bauernkrieg 1525 sollen die Effeldorfer unter Leitung ihres Schultheiß (Dorfmeister ) zu den aufrührerischen Bauern geholfen haben. Sie mußten sich am Ende auf Gnade und Ungnade dem Würzburger Fürstbischof ergeben.

Schon im 16 Jht. finden sich im örtlichen Gerichtssiegel die Elemente des späteren Effeldorfer Wappens: " In Silber zwei schräg gekreuzte blaue Pilgerstäbe, beseitet von je einer blauen Pilgermuschel; oben und unten je eine rote heraldische Rose mit goldenen Butzen und grünen Kelchblättern."

Pilgerstäbe und - muscheln verweisen auf den hl. Jakobus. Zu dessen Grab in Santiago de Compostella in Nordenwest - Spanien pilgerten seit dem 9. Jht. aus ganz Europa einfache und adlige Leute. Vielleicht hat einer dieser Pilgerden den Apostel als Patron für die Effeldorfer Kirche "mitgebracht". Die Farben Silber und Rot im Wappen verweisen auf die Rechte der Castell, die diese im 13. Jht. im Ort hatten, Weiß und Blau aber auf die späteren Beziehungen Effeldorfs zur Universität Würzburg.

Quelle: Effeldorfer Festschrift 1990, verfasst und geändert von Karl-Heinz Erk


Effeldorf mit Neuhof

Effeldorf, liegt gegen Westen zwischen Bibergau und Rottendorf  1 7/8 Stunde von  Dettelbach, gränzt an die Markung Rottendorf, wohin es auch als Filiale gehört, ist durch die von Würzburg über Dettelbach nach Bamberg führende Straße von den zu ihm gehörenden 1/4 Stunde entfernten Weiler Neuhof getrennt, ist ganz katholisch und hat 48 meist schöne Wohnungen mir Ökonomiegebäuden, Kirche, Schule und Leichenhof, Gemeindebäckerei und Schmiede, in 51 Familien 278 Einwohner

mit     2305                Parcellen   kultivirtes
           119                 "     "           unkultivirtes Land
               2                 "     "           Kirche und Schule
             21                 "     "           Wege
               1                 "     "           Wasser
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Sa.     2496                Parcellen   welche
an   Gebäuden                 7        Tgw.        0,666         Dzm.
 "     Gärten                    18                     0,906            "
 "     Weinberge               8          "             0,848          "
 "     Äcker                 1924                      0,354          "
 "     Wiesen                     8          "             0,824          "
 "     Waldung                   -          "              0,120          "
 "     Oedung                   43                     0,987          "
 "     Teiche u. Weiher      -         "              0,162          "
 "     Kirche u. Kirchhof   2         "                    -             "
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in Sa.                          2044        Tgw.                          Dzm.
Und eine jährliche Grundsteuer von 562 fl. 892/ 100 kr. zur Folge haben.

 

Effeldorf hat besonders gute Felder und treibt Viehzucht, ist reinlich, wohlhabend, und meist altfränkischen Bauerntracht zugethan. Seit einem Jahr hat es sich eine Pfarrwohnung gebaut und eine Kaplanei fundiert.   Neuhof liegt fast gerade Effeldorf gegenüber, gegen Biebelrieth. Es besteht aus 7 Wohnungen mit Ökonomiegebäuden und eine Flur von 376 Tagwerken und 786  Decimalen Feldern und gehört zu Effeldorf, wohin es seine Kinder in die Schule schicken muß, und pfarrt nach Rottendorf, seine Einwohner sind fleißig und sparsam, und nähren sich gut. Im 13ten Jahrhundert soll Effeldorf, damals Eufeldorf und Neuhof einem Grafen in Schwarzenau gehört haben, im 14ten und 15ten Jahrhundert war es Eigentum des Fürstbischofs zu Würzburg. Friedrich von Würzburg überwies es im 16ten Jahrhundert ( 1573 ) den Jesuiten als Theil der Collegiums-Stiftung. Nach Ablösung des Jesuiten Collegiums gingen die Güter und Zehenten an die Universität Würzburg über, die Güter wurden dann an Private versteigert, aber Zehentherr blieb die Universität.
Quelle : Der Landkreis Kitzingen mit seinen Landgerichtsbezirken um 1860. ( Teil 1 Seite  86/87 )

Bearbeitet Karl-Heinz Erk.


Karte 1832